Was ist die Aktion Weihnachtsgruß?

Menschen, die unsere Hilfe brauchen – die Aktion Weihnachtsgruß gibt ein wunderschönes Beispiel dafür wie diese Hilfe, in diesem Fall ganz konkret für das DAHW-Projekt „Makundeni“ in Tansania, aussehen kann.
Jürgen Belker-van den Heuvel, Leiter DAHW-Büro Münster

Die Aktion Weihnachtsgruß – Teil des Religionsunterrichts

Das neue Logo der Aktion Weihnachtsgruß

Die Aktion Weihnachtsgruß ist ein fester Bestandteil des Religions­unterrichts in den Jahrgangsstufen 5 und 6. Am Verkauf der Artikel und dem damit verbundene Wettbewerb haben die Schülerinnen und Schüler viel Spaß.

Im Unterricht steht oft in dieser Zeit die Beschäftigung mit einem passenden Thema im Vordergrund, zum Beispiel

  • die Frage nach dem „fernen Nächsten“
  • gelebte Nächstenliebe durch praktische Hilfe
  • Gerechtigkeit auf der Welt, fairer Handel
  • Weihnachten
  • Rückmeldungen aus Tansania zeigen den Erfolg der Arbeit

Eigene Weihnachtskarten vom  RBG

Neue Karten der Jubiläums-Edition 2018 – Foto: RBG

Die Aktion Weihnachtsgruß begann ursprünglich mit dem Verkauf von Weihnachtspostkarten – daher ihr Name. Lange Zeit hatte die DAHW Weihnachtskarten in ihrem Verkaufsprogramm, diese Postkarten wurden auch immer gut während unserer Aktion Weihnachtsgruß verkauft. Seit einigen Jahren gibt es diese Weihnachtskarten allerdings nicht mehr als „offizielle“ Karten der DAHW.

Von daher haben wir uns in Kooperation mit der DAHW entschlos­sen, eigene Weihnachtspostkarten herzustellen. Die weihnachtlichen Motive wurden von den Schülerinnen und Schülern erstellt, so dass seit 2014 eigene RBG-Weihnachtspostkarten produziert und verkauft werden können.

Mittlerweile ist mit diesem Jahr bereits die zweite Edition der Weihnachtskarten erschienen, wieder mit Motiven, die von Schülern erstellt wurden.

Durch diese eigenen Weihnachtspostkarten können wir eine Menge erreichen:

  • die Schülerinnen und Schüler werden intensiver an der Aktion Weihnachtsgruß beteiligt
  • die Idee unserer Aktion Weihnachtsgruß wird über die Postkarten weit verbreitet
  • der Erlös für die wichtige Arbeit der DAHW fällt deutlich höher aus, als dies bei eingekauften Artikeln der Fall wäre

Blick in die Geschichte

„Menschen, die unsere Hilfe brauchen“ – unter diesem Thema begann im Herbst 1978 eine 6. Klasse des ehemaligen Gymnasiums Aspe mit ihrem Religionslehrer Ulrich Weber damit, Artikel zu Gunsten der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe zu verkaufen. Im nächsten Jahr waren es schon einige Klassen mehr und zweitweilig war das gesamte Schulzentrum Aspe in die Aktion involviert. Heute sind es die Schüler der 5. und 6. Klassen des Rudolph-Brandes-Gymnasiums, die sich in dem Verkauf engagieren.

40 Jahre Aktion Weihnachtsgruß

Leonie Rief und Anna Görder im Gespräch mit Ulrich Weber. Foto: RBG

Im November 2017 konnten wir den Startschuss für die 40. Aktion Weihnachtsgruß geben. Der Initiator Ulrich Weber war zu Gast und berichtete in einem von Schülern geführten Interview über die Anfänge der Aktion. Außerdem stellte Franz Tönnes von der DAHW die wichtige Arbeit der Lepra- und Tuberkulosehilfe vor.

Die Aktion Weihnachtsgruß war und ist eng mit dem Religionsunterricht verbunden. Das Engagement für den Nächsten in der Ferne, für Bedürf­tige und Kranke gehört zu seinen elementaren Themen, ebenso wie die Frage nach der Überwindung von Ungerechtigkeit in der Welt. So wer­den globales Denken und lokales Handeln miteinander verknüpft und zu einer lebendigen Erfahrung des Unterrichts.

Im Rahmen der Aktion Weihnachtsgruß verkaufen Schüler der Jahrgänge 5 und 6 seit vielen Jahren verschiedene Produkte. Waren es zu Beginn Postkarten und Kerzen, kamen im Laufe der Zeit Geschenkartikel aus den Projekten der DAHW hinzu.

Seit dem Jahr 2014 verkaufen wir von uns selbst produzierte Weihnachtspostkarten, mittlerweile in der dritten Edition.

Der Gewinn aus dem Verkauf unserer Aktion Weih­nachts­gruß kommt direkt den von uns betreuten Projekten in Tansania zu Gute – eine Spende, die ankommt, wie uns jedes Jahr durch Berichte und auch durch Besuche von Verantwortlichen der DAHW versichert wird.

Ein neues Projekt ab 2018: Nandanga Village in Tansania

Nandanga Village, Foto: DAHW

Nandanga Village liegt im Süden Tansanias, in der Region Lindi, nahe der Grenze zu Mosambik. Dieses Dorf ist mit 1800 Einwohnern recht klein, aber dort leben 540 Kinder, von denen 40 Kinder mit Behinderungen leben müssen.

Das Dorf ist durch eigenen Ackerbau weitgehend in der Lage, sich selbst zu versorgen, kann aber keine darüber hinaus gehende Gewinne erzielen.

Daten von OpenStreetMap – Veröffentlicht unter ODbL

Die DAHW kümmert sich in dem Dorf vor allem um die Kinder mit Behinderungen und unterstützt sie mit Gehhilfen, Rollstühlen, Hörhilfen und Braille-Maschinen für Blinde. Außerdem berät und unterstützt sie die Bewohner, wenn es darum geht, Hilfsmaßnahmen zu erhalten. Das Ziel ist es, dass Kinder mit Behinderungen Zugang zu angemessenen und qualitativ hochwertigen Unterstützungsmaßnahmen haben, so dass sie am Leben in der Schule, zu Hause und in der Gemeinschaft teilhaben können.

Eine kleine Erfolgsgeschichte: unser  ehemaliges Projekt „Makundeni“

Kinder in Makundeni, Foto: DAHW

Seit 2004 hat das Gymnasium Aspe und in der Folge seit 2010 das RBG ein konkretes Projekt der DAHW, das Dorf Makundeni auf der Insel Pemba vor Tansania unterstützt . Ursprünglich war das Dorf in den 1930er Jahre als „Leprosarium” der britischen Kolonialverwaltung erbaut worden, in das die Leprakranken der Insel umgesiedelt wurden. Heute betreut die DAHW die Arbeit mit den Dorfbewohnern, viele von ihnen sind Nachkommen der ursprünglich Umgesiedelten.

Vieles hat sich seitdem getan in Makundeni: feste Häuser wurden errichtet, ein Kindergarten wurde aufgebaut und in Betrieb genommen, die Erzieherinnen des Kindergartens wurden aus- und fortgebildet. Daher kam im Laufe des Jahres 2018 die gute Nachricht: Das Lepradorf Makundeni steht jetzt auf eigenen Füßen und muss nicht mehr durch die DAHW unterstützt werden. Dies ist ein Zeichen für die „Hilfe zur Selbsthilfe“, die die DAHW leistet und es macht uns stolz, unseren kleinen Beitrag dazu geleistet zu haben.