Am Rudolph-Brandes-Gymnasium (RGB) ist Integration durch Bildung ein grundsätzliches Ziel unserer Arbeit, das seine besondere und nach außen sichtbarste Ausprägung in der Beschulung neu zugewanderter SchülerInnen in den Sprachfördergruppen (SFG) findet. Zentrales Ziel in den SFG ist einen schnellstmöglichen Einstieg in das Regelsystem vorzubereiten und zu begleiten. In der konkreten Arbeit stehen hier insbesondere schnelles Erlernen der deutschen Sprache, Vermittlung von Grundwerten und soziale Integration im Vordergrund. Die SchülerInnen bringen aufgrund verschiedenster Bildungsbiographien und sozio-kultureller Hintergründe sehr unterschiedliche Voraussetzungen für eine erfolgreiche Bildungslaufbahn im deutschen Schulsystem mit, daher ist eine gute Organisation des Unterrichts in den Sprachfördergruppen von hoher Bedeutung.
Am RBG werden die SprachförderschülerInnen sofern möglich nach individuellen Niveaustufen unterrichtet. Ziel ist es, in nahezu homogenen Kursen eine starke Lernprogression erreichen zu können. Die Einteilung in die konkreten Kurse erfolgt über die zuständige Klassenleitung, die ebenfalls die individuellen Stundenpläne erstellt. So werden beispielsweise die neu angekommenen SchülerInnen gemeinsam unterrichtet (Niveau 0-A1), wie auch die Fortgeschrittenen (Niveau A1-A2) oder all diejenigen, die kurz vor dem Übergang ins Regelsystem stehen (Niveau A2-B1). Zum Quartal oder Halbjahr wird mit dem DaZ-Team stets der individuelle Lernfortschritt geprüft, sodass auch eine Gruppenanpassung bzw. ein Wechsel zu einer höheren Niveaustufe erfolgen kann.

Grundsätzlich ist für die SFG folgender Unterricht vorgesehen:

• DaZ im Klassen- bzw. Kursverband
• ggf. zusätzliche individuelle Förderstunden in Sachfächern (insbesondere M, E) nach Bedarf einzeln oder in Kleingruppen
• individuelle DaZ-Förderstunden kurz vor Übergang ins Regelsystem
• ggf. zusätzliche individuelle DaZ-Förderstunden bei besonderen Förderbedarfen
• Fachunterricht in der Regelklasse

Neben der intensiven Förderung im Rahmen der SFG nehmen alle SprachförderschülerInnen auch am Unterricht einer Regelklasse teil, deren Zuordnung in der Regel in Orientierung am Alter der SchülerInnen bei Anmeldung erfolgt. Daraufhin besuchen sie alle Unterrichtsstunden der Regelklasse, in denen gemäß individuellem Stundenplan kein Unterricht für sie im Rahmen der SFG stattfindet. Bei der Stundenplanerstellung wird besonders darauf geachtet, dass die Teilnahme an den Hauptfächer in der Regelklasse garantiert wird. Um den Einstieg in die Regelklasse zu erleichtern, werden die SchülerInnen durch Paten in der Regelklasse betreut. Lernen, insbesondere Sprachenlernen, beinhaltet immer auch eine soziale Komponente. So werden sie von Beginn an systematisch mit muttersprachlichen Kindern ihres Alters zusammengeführt, sie können erste Kontakte knüpfen, das Gelernte in authentischer Umgebung erproben und anwenden. Im Laufe der Zeit verlagert sich der Schwerpunkt dieser Maßnahme von der sozialen zur schulisch-fachlichen Integration. Das bedeutet, dass sobald wie möglich der Unterricht in der internationalen Klasse sukzessive zugunsten der Teilnahme am Regelunterricht abgebaut wird.

Bei Fragen rund um die Sprachförderung bei uns am RBG sind Frau Koch und Frau Sehrer die passenden Ansprechpartnerinnen.

Der IK-Raum am RBG Foto: RBG