Was ist die Aktion Weihnachtsgruß?
Menschen, die unsere Hilfe brauchen – die Aktion Weihnachtsgruß gibt ein wunderschönes Beispiel dafür wie diese Hilfe aussehen kann.
Jürgen Belker-van den Heuvel, DAHW-Büro Münster
Die Aktion Weihnachtsgruß – Teil des Religionsunterrichts
Die Aktion Weihnachtsgruß ist ein fester Bestandteil des Religionsunterrichts in den Jahrgangsstufen 5 und 6. Am Verkauf der Artikel haben die Schülerinnen und Schüler viel Spaß und lernen gleichzeitig, dass sich ihr Einsatz für andere Menschen lohnt.
Im Unterricht steht oft in dieser Zeit die Beschäftigung mit einem passenden Thema im Vordergrund, zum Beispiel
- die Frage nach dem „fernen Nächsten“
- gelebte Nächstenliebe durch praktische Hilfe
- Gerechtigkeit auf der Welt, fairer Handel
- Weihnachten
- Rückmeldungen aus Tansania zeigen den Erfolg der Arbeit
Tradition seit 1978
„Menschen, die unsere Hilfe brauchen“ – unter diesem Thema begann im Herbst 1978 eine 6. Klasse des ehemaligen Gymnasiums Aspe mit ihrem Religionslehrer Ulrich Weber damit, Weihnachtskarten zu Gunsten der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe zu verkaufen. Im nächsten Jahr waren es schon einige Klassen mehr und zeitweilig war das gesamte Schulzentrum Aspe in die Aktion involviert. Heute sind es die Schüler der 5. und 6. Klassen des Rudolph-Brandes-Gymnasiums, die sich in dem Verkauf engagieren. Immer war und ist das Ziel, mit einem geringen Aufwand einen maximalen Ertrag zu erzielen, um die wichtige Arbeit der DAHW zu unterstützen. Die DAHW engagiert sich seit über 60 Jahren im Kampf gegen Lepra, Tuberkulose und andere Krankheiten der Armut. Mehr Informationen zur Arbeit der DAHW sind auf deren Website zu finden: DAHW.de
Welche Artikel werden verkauft?
Im Laufe der Zeit waren es verschiedene Artikel, die verkauft wurden. Waren es bis 2013 Produkte, die aus Partnerbetrieben der DAHW stammten, haben wir ab 2014 begonnen, eigene Artikel zu produzieren. Zunächst waren es Weihnachtskarten mit Motiven, die von Schülerinnen und Schülern des RBG erstellt wurden. Seit 2023 erstellen wir einen Kalender mit Bildern aus dem Kunstunterricht unserer Schule.
Für unsere Schule und die DAHW ist dies eindeutig eine win-win-Kooperation:
- die Schülerinnen und Schüler werden intensiver an der Aktion Weihnachtsgruß beteiligt
- der Erlös für die wichtige Arbeit der DAHW fällt deutlich höher aus, als dies bei eingekauften Artikeln der Fall wäre
Unser aktuelles Projekt: Education for all – Bildung für alle (Tansania)
Lepra führt unerkannt dazu, dass die Betroffenen dazu mit starken körperlichen Einschränkungen zu leben haben: sie benötigen Prothesen, Rollstühle, aber auch Unterstützung beim Unterricht, zum Beispiel beim Schreiben. Dann können diese Kinder aber auch die Chance haben, eine angemessene Bildung zu erhalten. Die DAHW unterstützt dies entsprechend – eine Unterstützung, die allen Kindern zugute kommt.
Blick in die Geschichte
40 Jahre Aktion Weihnachtsgruß
Im November 2017 konnten wir den Startschuss für die 40. Aktion Weihnachtsgruß geben. Der Initiator Ulrich Weber war zu Gast und berichtete in einem von Schülern geführten Interview über die Anfänge der Aktion. Außerdem stellte Franz Tönnes von der DAHW die wichtige Arbeit der Lepra- und Tuberkulosehilfe vor.
Die Aktion Weihnachtsgruß war und ist eng mit dem Religionsunterricht verbunden. Das Engagement für den Nächsten in der Ferne, für Bedürftige und Kranke gehört zu seinen elementaren Themen, ebenso wie die Frage nach der Überwindung von Ungerechtigkeit in der Welt. So werden globales Denken und lokales Handeln miteinander verknüpft und zu einer lebendigen Erfahrung des Unterrichts.
Im Rahmen der Aktion Weihnachtsgruß verkaufen Schüler der Jahrgänge 5 und 6 seit vielen Jahren verschiedene Produkte. Waren es zu Beginn Postkarten und Kerzen, kamen im Laufe der Zeit Geschenkartikel aus den Projekten der DAHW hinzu.
Der Gewinn aus dem Verkauf unserer Aktion Weihnachtsgruß kommt direkt den von uns betreuten Projekten in Tansania zu Gute – eine Spende, die ankommt, wie uns jedes Jahr durch Berichte und auch durch Besuche von Verantwortlichen der DAHW versichert wird.
Erfolgreiche Projekte: Nandanga Village in Tansania …
Die Projekte der DAHW haben immer nur eine begrenzte Laufzeit, um die vorhandenen Ressourcen gut zu nutzen und möglichst vielen Menschen helfen zu können. So haben wir in der Vergangenheit bereits zwei andere Projekte der DAHW erfolgreich unterstützt:
Nandanga Village liegt im Süden Tansanias, in der Region Lindi, nahe der Grenze zu Mosambik. Dieses Dorf ist mit 1800 Einwohnern recht klein, aber dort leben 540 Kinder, von denen 40 Kinder mit Behinderungen leben müssen.
Das Dorf ist durch eigenen Ackerbau weitgehend in der Lage, sich selbst zu versorgen, kann aber keine darüber hinaus gehende Gewinne erzielen.
Die DAHW kümmert sich in dem Dorf vor allem um die Kinder mit Behinderungen und unterstützt sie mit Gehhilfen, Rollstühlen, Hörhilfen und Braille-Maschinen für Blinde. Außerdem berät und unterstützt sie die Bewohner, wenn es darum geht, Hilfsmaßnahmen zu erhalten. Das Ziel ist es, dass Kinder mit Behinderungen Zugang zu angemessenen und qualitativ hochwertigen Unterstützungsmaßnahmen haben, so dass sie am Leben in der Schule, zu Hause und in der Gemeinschaft teilhaben können.
… und unser erstes Projekt „Makundeni“
Seit 2004 hat das Gymnasium Aspe und in der Folge seit 2010 das RBG ein konkretes Projekt der DAHW, das Dorf Makundeni auf der Insel Pemba vor Tansania unterstützt . Ursprünglich war das Dorf in den 1930er Jahre als „Leprosarium” der britischen Kolonialverwaltung erbaut worden, in das die Leprakranken der Insel umgesiedelt wurden. Heute betreut die DAHW die Arbeit mit den Dorfbewohnern, viele von ihnen sind Nachkommen der ursprünglich Umgesiedelten.
Vieles hat sich seitdem getan in Makundeni: feste Häuser wurden errichtet, ein Kindergarten wurde aufgebaut und in Betrieb genommen, die Erzieherinnen des Kindergartens wurden aus- und fortgebildet. Daher kam im Laufe des Jahres 2018 die gute Nachricht: Das Lepradorf Makundeni steht jetzt auf eigenen Füßen und muss nicht mehr durch die DAHW unterstützt werden. Dies ist ein Zeichen für die „Hilfe zur Selbsthilfe“, die die DAHW leistet und es macht uns stolz, unseren kleinen Beitrag dazu geleistet zu haben.