„Tier und wir“ am RBG
Ein gutes Leben für Kaninchen, Pferd, Huhn und Co? Dazu muss Mensch erst einmal wissen, wie diese Tiere ihrer Natur gemäß leben würden, was ihnen gut tut und worunter sie leiden. Kürzlich hatten die Schülerinnen und Schüler der sechsten Klassen im Philosophieunterricht Besuch von der Tierärztin und Pädagogin Astrid Reinke aus Rietberg. Sie lieferte einen Einstieg in Bedürfnisse sowie den art- und tiergerechten Umgang mit Familien- und genutzten Tieren.
„Die Tiere haben ja ganz ähnliche Grundbedürfnisse wie wir, wollen ihre Familie schützen, Freunde und Spaß haben, sich frei und selbst bestimmt bewegen. Im Alltag ist uns das nicht immer bewusst. Wenn wir Tiere fair behandeln wollen, dann müssen wir uns damit auseinandersetzen, dass sie fühlen und ein gutes Leben führen wollen und damit, dass es vielen Tieren in Wirklichkeit nicht gut geht“, erklärt Reinke.
„Die Schülerinnen und Schüler des Rudolph-Brandes-Gymnasiums waren sehr konzentriert, so kurz vor den Ferien! Sie haben sich lebhaft ins Unterrichtsgespräch eingebracht. Zwei Vierergruppen bauten tolle Modelle für Kaninchenlebensräume“, freut sich die Tierärztin. Tiere im Kinderzimmer seien ein Aspekt des Unterrichtsbesuchs gewesen, genutzte Tiere, wie Schafe, Hühner, Schweine oder Kühe ein anderer. „Gerne rege ich ein philosophisches Gedankenexperiment an: Was würden wir dazu sagen, wenn mächtige und kluge Aliens auf die Erde kämen und mit uns so umgehen würden, wie wir mit den Tieren umgehen?“ Mit einem Video veranschaulichte sie, dass Tiere individuelle Persönlichkeiten sind, die unternehmungslustig und bewegungsfreudig ihren Tagesablauf kreativ gestalten, wenn man sie lässt.
Je nach Unterrichtsfach und Alter werden auch Themen wie Tierversuche, Wildtiere, Tierproduktion und Klimafolgen angeboten. Tierschutz und tierethische Fragestellungen bieten sich im Regelunterricht für viele Fächer und Klassenstufen an und seien fächerübergreifend in Projekte zu integrieren. „Frau Reinke war bereits im letzten Jahr bei uns, liefert von Eigeninteressen unabhängige Inhalte, die sie vorher abspricht, regt Perspektivenwechsel und Mitgefühl an. Die Achtklässler und jetzt auch die Schülerinnen und Schüler der sechsten Klassen waren begeistert, haben sich engagiert eingebracht und würden gerne den Lebenshof des Vereins Achtung für Tiere e. V. in Rietberg-Varensell besuchen“, berichtet Philosophielehrerin Annkathrin Jantke, die die Besuche organisiert. Als außerschulischer Lernort biete er Tiere hautnah. Schülerinnen und Schüler könnten auch bei der täglichen Arbeit mithelfen. Infos zu den Bildungsprojekten unter www.achtung-fuer-tiere.de/bildung/