Am 16. November dieses Jahres machten sich 22 Schülerinnen und ein Schüler des Rudolph-Brandes-Gymnasiums früh morgens mit dem Zug auf Richtung Süden. Ziel war die norditalienische Stadt Gallarate, wo elf der deutschen Schülerinnen von Gastfamilien empfangen wurden, während die anderen mit den begleitenden Lehrerinnen Rebecca Kinzl und Astrid Manuela Pagano in einem Hotel untergebracht waren.
Der Austausch mit dem Istituto Gadda Rosselli findet seit 2021 im Rahmen eines Kurzzeitprojekts von Erasmus+ regelmäßig statt. Das diesjährige Projektthema „Die europäische Union hat gewählt – das betrifft mich!?“ wurde von den Teilnehmern selbstständig auf unterschiedlichste Weise umgesetzt. So arbeitete die Gruppe vor Ort weiter an ihren individuellen Projekten, die sich mit der Europawahl und der Bedeutung dieser für Jugendliche beschäftigten. Es wurden deutsche und italienische Jugendliche interviewt, recherchiert, Umfragen durchgeführt und ausgewertet sowie Präsentationen in Form von PowerPoint-Präsentationen, Filmen oder einem Instagram-Kanal vorbereitet und vorgestellt. Darüber hinaus wurde der Austausch, wie bereits in der Vergangenheit, auch in diesem Jahr von einigen Schülerinnen als Projektanlass genutzt, um das CertilLingua Exzellenzlabel zu erwerben.
Natürlich kam neben der Arbeit auch der Spaß nicht zu kurz. So unternahmen die Teilnehmenden des Austauschs am Wochenende etwas mit den italienischen Gastfamilien oder fuhren mit ihren Lehrerinnen zum Sightseeing und Shoppen nach Mailand. Darüber hinaus gehörte ein Theaterworkshop, der Besuch des hübschen Städtchens Varese am Monte Sacro und ein weiterer Besuch von Mailand inklusive einer auf Shakespeare fokussierten Stadtführung zum Programm. Zuvor hatten alle gemeinsam mit den italienischen Gastgebern den Film „The Tempest“ angeschaut, der teilweise in Mailand gedreht wurde.
Der Film, die Stadtführung sowie die Präsentationen der Projekte fanden auf Englisch statt, doch natürlich hatten die Italienisch-Lernenden darüber hinaus, insbesondere in den Gastfamilien, jede Menge Gelegenheit, ihre Sprachkenntnisse anzuwenden und zu erweitern. Aber auch diejenigen, die kein Italienisch in der Schule lernen, haben die italienische Kultur und insbesondere die italienische Küche kennen- und lieben gelernt. Krönender Abschluss war ein letztes gemeinsames Abendessen in einer neapolitanischen Pizzeria. An diesem Abend fiel auch der erste – und möglicherweise einzige – Schnee des Jahres in Gallarate.
Nach sechs ereignisreichen Tagen ging es müde, aber glücklich, wieder mit dem Zug nach Hause. Die Fahrt durch die tief verschneite Schweiz war lang, aber die Stimmung hat bis zum Ende gehalten und noch kurz vor der Ankunft in Herford wurden laut italienische Lieder mitgesungen, so dass das ganze Zugabteil in den Genuss kam.